Konsortium Otto-Langen-Quartier

Eine Gruppe von 25 Personen steht vor dem aus blau umrahmten Glastüren bestehenden Haupteingang eines Backsteingebäudes.
Foto: Anja Schlamann

Zwischennutzung im Otto-Langen-Quartier

15 Projekte und Vereine: „Wir wollen nur 40%, aber die bitte jetzt!“

Unter dem Dach des Initiativkreises Otto-Langen-Quartier (IK OLQ), einem Arbeitskreis des Rheinischen Industriekultur e.V., haben sich zahlreiche Projekte zum „Otto-Langen-Konsortium“ zusammengeschlossen. Ziel ist die Zwischennutzung der denkmalgeschützten ehemaligen KHD-Hauptverwaltung, Teil des industriell geprägten Otto-Langen-Quartiers an der Deutz-Mülheimer Straße. Im Gebäude ist eine Nutzfläche von 10.000 qm vorhanden. Davon möchten wir 4000 qm (=40%) nutzen.

Bereits im April 2023 haben wir eine Interessensbekundung an das Liegenschaftsdezernat und das Kulturraummanagement des Kulturdezernats gerichtet und führen seither Gespräche mit der Verwaltung über einen befristeten Mietvertrag: Geplant ist eine Anmietung für 10 Jahre zu einem symbolischen Mietzins, da die Nutzer*innen nicht gewinnorientiert, sondern gemeinnützig tätig sind. Das Konsortium beabsichtigt die Gründung eines „Trägervereins Otto-Langen“, der den Mietvertrag mit der Verwaltung schließen würde.

Der Bedarf an Raum für soziale und kulturelle Projekte in der Region Köln ist erheblich – das Angebot hingegen wird immer knapper. Durch unsere geplante Nutzung würde zudem dem weiteren Verfall des denkmalgeschützten historischen Industriegebäudes endlich Einhalt geboten. Die Entwicklung und Realisierung eines urbanen Quartiers wird noch viel Zeit beanspruchen. Für den Zeitraum des städtebaulichen Planungsprozesses würde das Areal wieder nutzbar und belebt. Die Nutzung durch unser Konsortium würde zugleich einen konkreten Eindruck von den Möglichkeiten einer gemeinwohlorientierten Quartiersentwicklung vermitteln.

Die Entscheidung, ob unser Konsortium einen Mietvertrag erhält, liegt nun in der Hand der Ratsfraktionen, die nach der Sommerpause 2024 entscheiden wollen.

Landesgrundstück soll zum Höchstpreis verkauft werden

Ein schwerer Rückschlag für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung

Nach mehrfachen Vertagungen des Verwaltungsvorschlags (33109/2023), wonach ein Grundstücksverkauf zum Höchstgebot an einen privaten Großinvestor erfolgen soll, haben nun GRÜNE, CDU, SPD und FDP im Stadtentwicklungsausschuss am 20. Juni 2024 diesem Bieterverfahren ohne jegliche Änderung zugestimmt und damit den rechtlich möglichen Direkterwerb durch die Stadt Köln eine Absage erteilt. Die größte Fläche im Otto-Langen-Areal von 4,6 ha ist im Landeseigentum. Der Initiativkreis Otto-Langen-Quartier hatte 2023 erfolgreich auf eine Änderung des NRW-Haushaltgesetzes (HHG § 15) hingewirkt, so dass ein Direkterwerb des Landesgrundstücks an die Stadt Köln möglich ist.

Die denkmalgeschützte Möhringhalle (rechts) soll Veranstaltungshalle werden.

Ansicht einer baufälligen Industriehalle aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Außenwand sind viele Graffiti und Tags zu sehen.


Termine

  • Bezirksvertretung Mülheim

    TOP 9.2.1 Vermietung von Flächen der ehemaligen KHD Hauptverwaltung


Neues Stadtquartier Otto-Langen


Von der Spekulation zum Gemeinwohlvorhaben


Grüne Entscheidung im Faktencheck


Galerie

Fotos aus dem historischen Industrieareal